Nach den ersten zwei Nächten, die wie erwartet für die Nachtwache, jedoch vor Allem für die Kids, die sich nicht zu benehmen wussten, eher anstrengend ausfielen, hiess es am Dienstag einmal mehr vollgas! Eine gewissen Müdigkeit war allerdings bereits zu spüren, trudelten die meisten Junioren doch eine gute Viertelstunde zu spät zum Frühstück in den Speisesaal ein.

Kurzer Vergleich: Montags um 7:55 Uhr (8:00 Uhr ist als offizieller Start zum Zmorge angesetzt) befand ich mich müde aber pünktlich auf dem Weg aus den Katakomben, als mir bereits die ersten D-Junioren in voller Unihockeymontur mit einem breiten Grinsen entgegensprinteten und nervös fragten, auf welchem Feld sie denn heute Training hätten. Man bemerke, dass die Jungs zu diesem Zeitpunkt bereits gegessen hatten! Die Motivation war also zu unserem Erfreuen definitiv sicht- und spürbar.

Sicht- und spürbar war also heute Morgen auch, dass die gestrigen Trainingseinheiten ihre Wirkung nicht verfehlt hatten und die Junioren gehörig Dampf ablassen konnten. Nach der verkürzten Mahlzeit standen bereits wieder die ersten Einheiten auf dem Programm. Die "Skill Games" wurden letztes Jahr eingeführt und stiessen auf sehr gute Resonanz. So waren sie auch diesen Sommer Bestandteil der Trainingsplanung. Sechs Posten wurden in den zwei Hallen vorbereitet. Unter Anderem in Stickhandling, Passspiel, Zweikampf, Schuss und einem speziellem Goalie Posten wurden die Fähigkeiten unserer Schützlingen gezielt und niveaugerecht trainiert. Je 30 Minuten pro Posten war den Instruktoren gegeben, bevor die Jungs zum nächsten rotierten. Insgesamt absolvierte jedes Grüppchen drei Stationen. Am Donnerstag wartet dann das noch verbleibende Programm der "Skill Games". Obwohl diese Drills sehr intensiv waren, hielten auch die Jüngsten sehr konzentriert mit.

Während der Freizeit am Morgen wurde das "Star Pic" Fotoshooting erneut sehr gut besucht. Simon sorgte mit Leinwand, Blitz und der Nachbearbeitung am PC für ein professionelles Ambiente. Die sehenswerten Aufnahmen können auf der Homepage bestaunt und heruntergeladen werden. Man munkelte unter den Leitern bereits, dass Simon durch diese Webpräsenz insgeheim auf auf Aufmerksamkeit aus Deutschland hofft. Denn für die nächste Staffel von Germanys Next Topmodel werden noch immer verzweifelt engagierte Hobbyfotografen gesucht. Das Honorar soll angeblich knapp über den Lagerprämien liegen. Spass bei Seite, wir hoffen, dass Simon diesen super Workshop auch nächstes Jahr anbieten wird!

Am Nachmittag stand die zweite Grossfeld-Session auf dem Plan. Jungleiter Henry, welcher sich bereits als lautstarker Motivator einen Namen bei den Junioren machte, sorgte einmal mehr, dass die Pulse der Spieler bereits nach fünf Minuten die 200er Marke knackten. Auf jeden Fall war Ruhe, sobald die Trainer etwas erklärten und das gefällt uns. Die Jungs sind hungrig und nehmen die Inputs auf wie Schwämme. Und wenn in der hintersten Reihe mal Unruhe herrscht, hat Henry für jeden Übeltäter die passende Lösung parat. Heute standen verschiedenste Spielformen an, welche den Kleinen das Spiel auf engem Raum und in vorgegebenen Situationen lernen sollen. Da die meisten dieser Übungen grundsätzlich eher beliebt sind und auch einen gewissen Competition Faktor haben, gingen die Boys einmal mehr an ihre Grenzen und schenkten sich nichts.

Anschliessend nutzten einige die Freizeit zwischen Training und Abendessen und hatten viel Spass beim Klettern in den Kletterhallen neben dem Restaurant. Für die D- und C-Junioren hiess es gegen Abend abmarsch. Bei einer Mini-Wanderung galt es den sogenannten "Inneren Schweinehund" zu überwinden. Zur Belohnung gab es am Zielort eine feine Bratwurst zum Znacht und ich denke, dass schlussendlich trotzdem jeder den Ausflug in guter Erinnerung behält. Die B-Teams grillierten auf dem Lagerareal und veranstalteten direkt danach noch ein kleines Fussballturnier.

Früher als sonst war nach solch einem intensiven Tag die Nachtruhe angesetzt. Zur allgemeinen Verwunderung war bei den Kids keine Spur von Müdigkeit. Was machen wir falsch? Das Energy Drink Verbot ab 16:00 Uhr scheinte irgendwie rein gar nichts zu bringen. Einzige Theorie der Leiter: Die Jungs kaufen sich genug früh einen beachtlichen Vorrat und trinken zwischen 15:55-15:59 Uhr gegen die 10 Drinks auf ex. Auf Anfrage konnte die Buchhaltung diesen Verdacht aber nicht bestätigen. Ratlos blieb den Leitern also einmal mehr nichts übrig, als die Nachtruhe konsequent durchzusetzen. Mit viel Begeisterung war auch hier wieder der gefürchtete Henry mit von der Partie, der teilweise ganz witzige aber auch durchaus effektive Bestrafungsmethoden aus seinem Repertoire zauberte. Im Lagerpass Einsammeln (Ihre Kinder werden sicher berichten!)macht er schon fast Remo Konkurrenz!

Erstmals gelang es also auf Anhieb, für verhältnismässige gute Schlafensumstände zu sorgen. Ich hoffe also, dass mich Morgen am Mittwoch bereits wieder die ersten zufriedenen, ausgeschlafenen und vor allem motivierten Lagerteilnehmer angrinsen, wenn ich mir den Schlaf aus den Augen reibe und mich Richtung Frühstücksbuffet orientiere, aber diesmal bitte pünktlich!