Mit 50 zum ersten Mal als Leiter ins legendäre Disentiser Unihockey Camp... wie das wohl wird?

Nachdem gestern beim Check-in alles reibungslos lief, erwartete mich an der nächtlichen Leitersitzung - schon deutlich nach Mitternacht - die erste Überraschung: Wir U12-er spielen Grossfeld! Oha lätz, noch nie ein Grossfeld Training geleitet... wenn das nur gut geht. Ganz so unbesorgt war die erste Nacht somit nicht, zudem warm, Bunker-Feeling und kurz - also wenig Schlaf. Den Gesichtern an, heute beim Z'morga, war ich aber nicht der einzige, dem es so ging. 

Nach dem Morgenessen ging's ziemlich schnell aufs Parkett in die 'obere Halle' - wo das wohl ist? Gefunden ! ... und dank dem super Teamwork mit Fiorella und Jasmin lief das Training auch ganz ordentlich (hoffe ich). Am Schluss noch ein Mätschli mit drei Goalies, drei Centern und drei Verteidiger- und vier Flügelpaaren. Da bist du als Amateurcoach schon für die Wechsel ziemlich am Rotieren - hat aber allen Spass gemacht.

Dann Freizeit bis zum Mittagessen. Zusammen mit Fiorella schnell ein paar zehnjährigen Jungs die Basics des Pokerspiels beigebracht - Schule fürs Leben... Las Vegas, wir kommen  !!

Das Mittagessen muss dann husch husch gehen, weil wir noch ein Sonderämtli gefasst haben - WC Putzen. Auch das muss sein und nötig ist es in jedem Fall. Auch hier sind die Jungs trotz anfänglichem Murren einigermassen eifrig und zügig unterwegs. Unihokeyaner haben eben einen speziellen Charakter !

Dann schon das zweite Training: Basketball, Stretching, Pass-Übungen mit Abschluss für die Goalies und natürlich das obligatorische Mätschli am Schluss - so langsam gewöhnen wir U12-er uns ans neue Terrain auf dem Grossfeld. Nachher hurtig das Badezeug gepackt und runter, runter, runter - 150 Höhenmeter nach Fontanivas in den eiskalten Teich. Viele 'baden' unverdrossen. Juri macht sogar ganze zwei Längen à 100m bei geschätzten 14 Grad Wassertemperatur. Die Kids haben wirklich Biss... und so sind wir auch im Nu die Schlucht wieder hoch gewandert, gerade noch rechtzeitig für ein, zwei Ping Pong Duelle vor dem Z'nacht.

Unterdessen haben die U14 und U16 auch ihre Trainings beendet, haben geklettert, 'getschuttet', Ping Pong gespielt und was man halt sonst noch so macht, wenn man mal keinen Sport betreibt. Die feinen Canelloni zum Nachtessen sind auch verputzt und die letzte Tagesetappe steht an: Unihockey für Strassenkinder für die U12 und  Unihockey Camp Skills für die Älteren. Noch hält das Wetter und die Jüngsten erhalten auf Feld-, Wald- und und Wiesen-Terrain eine Ahnung, was es bedeuten kann, in der weniger entwickelten Welt mit Stock und Ball unterwegs zu sein. Freude, Wettkampfgeist und Spass sind ungebrochen, auch wenn beim einen oder anderen die Äuglein langsam sehr klein werden in den ruhigeren Momenten. Was die Grossen uns morgen von ihrem Skill Abend erzählen werden, erwarten wir gespannt.

Jetzt noch 'schnell' die Jungs in die 'Pfanne' bringen und dann geht auch für den Rookie der erste Tag zu Ende - hat Spass gemacht, merci an alle Kolleginnen und Kollegen, die mir geholfen haben!